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Outlander im Alltag-Test.

Aufbau von LED Rückleuchten — Beitrag von Opossum         ( Zugriffe)


Beim Outlander sind die Heckleuchten geteilt, wobei die inneren Leuchten keine Funktion im Bereich Rücklicht und Bremslicht besitzen. Angeregt von einem Beitrag im Forum habe ich diese Leuchten erweitert. Dazu benötigt man folgende Bauteile.
Elektroniksteuerung, wenn man es so nennen darf:

Materialbedarf

  • 2 Festspannungsregler L7812CV (TO220-Gehäuse) 2A
  • 3 Schottky-Dioden STPS 2H100
  • 1 Widerstand 33 Ω
  • 2 Kühlkörper U-Form o.ä. für die Festspannungsregler
  • 42 Power LED rot (DX-5013URC/0,5 W)
  • 1 kleine Lochrasterleiterplatte
  • 6 Kfz-Stecker 6,3 mm für Printmontage
  • Terostat 9220 (80 ml-Tube)

Alle Bauteile auf einen Blick:


Aus diesen Bauteilen wird dann eine Platine nach dem folgenden Schaltbild aufgebaut.


zoom


Wirkungsweise der Schaltung

Das ist eigentlich nicht kompliziert.
Am Eingang stehen Masse, Bremslichtspannung und Rücklichtspannung. Die beiden Spannungen werden stabilisiert durch die beiden Festspannungsregler. Beide Spannungen sind durch die Schottky-Dioden entkoppelt.
Das bedeutet, liegt nur die Rücklichtspannung an, dann läuft die Spannung über IC2, R1 und D1 zu den Dioden, die das Rücklicht darstellen. Durch R1 werden diese Dioden gedimmt. Die Diode D3 sorgt dafür, dass nicht auch die Bremslicht-LEDs versorgt werden.
Wird nun die Bremse getreten, liegt die Bremslichtspannung an IC1 an. Durch die Dioden D2 und D3 werden jetzt alle LEDs mit der vollen Spannung versorgt, es wirken nur die Vorwiderstände der LEDs als Strombegrenzer, alle LEDs leuchten dann mit voller Helligkeit.
D1 sorgt in diesem Falle dafür, dass der Rücklichtzweig entkoppelt wird.

Die Platine ist so gestaltet, dass ich mit Kfz-Steckverbindern von der 3. Bremsleuchte die Bremslichtspannung ziehe, von der Kennzeichenbeleuchtung die Rücklichtspannung. Als Ausgang habe ich dann drei Kfz-Steckverbinder. Einer versorgt die LEDs, die als Rücklichter fungieren, einer die LEDs, die als Stopplicht fungieren und einer bildet Masse.
Die Kühlbleche habe ich auf der Platine positioniert, damit alles zusammen eine Einheit bildet. Die Bezeichnungen beziehen sich auf das Schaltbild oben.


Ich habe auf Beschichten und Selberätzen verzichtet. Mit einer Lochrasterleiterplatte habe ich alle Bauteile mittels Draht und Lötzinn verbunden. Sieht nicht so schön aus, erfüllt aber den Zweck. Kleber dient zum mechanischen Fixieren der Bauteile.
VORSICHT
Zur Fixierung KEINEN Heißkleber einsetzen - dieser löst sich bei höheren Außentemperaturen!
Hier die fertige Platine.

  
Vorderseite — Rückseite


Ich habe die Platine in einen kleinen Kasten eingebaut und den Kasten in der Heckklappe platziert.
Hintergrund dieser Anordnung ist, dass ich sehr schnell die beiden Lichter abklemmen kann, wenn die Rennleitung nicht einverstanden ist (einfach Masse abklemmen).


Ansicht der Box.


Öffnen der Rücklichter

Leider müssen die Rücklichter vorsichtig aufgeschnitten werden. Eine Anfrage zum Hersteller blieb erfolglos. Beim Händler kostet ein Rücklicht ca. 100 Euro. Auf dem Teilemarkt vom Autoverwerter etwa die Hälfte.

Ich habe im ersten Versuch eine Leuchte beim Aufschneiden mit einem Dremel/Trennscheibe geschrottet, die Streuscheibe ist gerissen. Dann habe ich ein 10 mm breites Tauchsägeblatt in mein Multifunktionswerkzeug eingespannt. Damit konnte ich dann entlang der Klebenaht einen Schnitt (immer wieder von vorn ansetzen) setzen. Dabei habe ich immer nur 10 mm breit geschnitten. Wenn man durch die Klebestelle durch ist, macht es kurz klick, weil man dann am dahinterliegenden Reflektor anstößt. Auf diese Art und Weise habe ich dann beide Leuchten aufgeschnitten. Anschließend alles entgraten und die zukünftige Klebestelle glätten.


Aufbau der Rücklichter

Die Vorwiderstände und die Leucht-Dioden werden nun in das Rücklicht jeweils links und rechts eingebaut. Dabei ist darauf zu achten, dass Rück- und Bremslichter entsprechend des Schaltplanes verdrahtet werden. Da nicht wirklich viel Platz ist, müssen die Anoden und Katoden richtig umgebogen werden, so dass sie an der Rundung komplett anliegen. Die Verbindungsdrähte sollten ebenfalls in den Ecken und Fugen verlegt werden. Die Blende mit den LED's wird dann wieder eingepasst, sie sollte passen und ohne Spannung einlegbar und verschraubbar sein.

So sieht dann die Rückseite aus, hier schon mit Kleber fixiert und abgedichtet.
VORSICHT
Zur Fixierung KEINEN Heißkleber einsetzen - dieser löst sich bei höheren Außentemperaturen!

So sieht die Blende von vorn aus.


Und so, wenn die volle Spannung (12 V aus einem Labornetzteil) auf die jeweiligen Zweige gegeben wird. Hier alle LEDs:

Und hier nur die Rücklicht-LEDs:


Jetzt habe ich die fertigen Blenden wieder in die Rücklichtschalen eingesetzt, dabei muss man auf gute Passgenauigkeit achten. Wer hier beim Verlöten der LEDs platzsparend gearbeitet hat, wird jetzt belohnt. Ist die Bauhöhe zu groß, wird der Reflektor des Rückfahrscheinwerfers jetzt mit seinen Kanten im Wege sein. Dann muss man ihn wohl oder übel einkürzen.


Noch ein Wort zu den Anschlüssen. Die Anschlusskabel sollten mittig auf der Blende liegen und von dort in die Rücklichtschale eingelegt werden können. Ich habe 0.5 mm2 Kfz-Kabel in drei Farben gekauft und alles verdrahtet. Anschließend habe ich sämtlich LEDs, alle verlöteten Kabel und alle Widerstände mit Kleber überzogen. Damit wird sich hoffentlich kein Teil durch Erschütterungen und Fahrzeugschwingungen losrütteln. Das würde nämlich ein erneutes Öffnen der Leuchte bedeuten.
So sehen die fertigen noch nicht wieder verklebten Rückleuchten aus.

  
Rückansicht — Vorderansicht


Der nächste Schritt ist dann das Zusammenkleben der getrennten Leuchten. Ich habe zuerst mit dem Terostat 9220 ein Klebeversuch unternommen. Dieser Versuch ging gründlich schief. Nach dem ich mir im Forum Hilfe geholt hatte, lief das. Man muss die Tube vor dem ersten Kleben auf Handwärme bringen, damit der Kleber einigermaßen streichfähig ist. Dann habe ich die Streuscheibe aufgedrückt, mit einer alten Cutter Messerklinge alle Fugen glatt gestrichen. Nach ca. 1 Stunde konnte ich beide Leuchten anfassen, der Kleber war nicht mehr klebrig, er war schon gut getrocknet. Ich habe die Leuchten aber 24 Stunden durchtrocknen lassen.
Die Streuscheiben habe ich vor dem Verkleben an den Kanten der Oberseite mit einem Streifen Isolierband abgeklebt. Beim Zusammenpressen greift man doch mal auf die Streuscheibe, hat man dann vielleicht den schwarzen Kleber an den Fingern, gibt es hässliche Flecken. Nach dem Trocknen kann man dann diese Klebestreifen wieder abziehen.


Einbau der Leuchten

Zuerst die untere Verkleidung der Heckklappe abnehmen. Achtung, die Klipse sind sehr sensibel. Dann habe ich geprüft, wo ich meine kleine Schaltung unterbringen kann.

Auf dem Bild ist das zu sehen, damit habe ich kein Platzproblem. Zwei 3 mm Löcher gebohrt, den Kasten mit M3 x 40 mm Länge verschraubt. Von hinten durch die Löcher mit zwei Schnellstoppmuttern gesichert. Anschließend alles mit schwarzem Autoreparaturlack besprüht. Hatte leider nichts anderes. Hier noch die "fliegende Verdrahtung". Das rechte rote Kabel bringt die Bremslichtspannung von der dritten Bremsleuchte.

Hier ist meine Schaltung bereits eingebaut und verschraubt.


Beschaffung der Rücklicht- und Bremsspannung

Rücklichtspannung von der Kennzeichenbeleuchtung (abisoliert und grünen Draht verlötet)

Die Bremslichtspannung habe ich mir vom Stecker der dritten Bremsleuchte abgezweigt. Dazu muss die obere Verkleidung der Heckklappe angebaut oder zumindest so abgehoben werden, dass man an den Stecker gelangt. Das rote Kabel bringt die Spannung, hier muss die Bremslichtspannung abgegriffen werden. Das rote Kabel habe ich dann links unter der Abdeckung nach unten geführt.
Hier sieht man das rote Bremslichtkabel — grüner Pfeil.


Nachdem alle Spannungen abgegriffen waren, habe ich die Leuchten getauscht. Dabei bitte darauf achten, dass die Gummilippe der unteren Hechscheibendichtung wieder sauber auf der Leuchtenoberkante aufliegt. Ich habe meine Leuchten mit einem Stecker versehen, damit ich sie bei Bedarf auch einzeln ausbauen kann.
Hier der entsprechende Stecker (bei Reichelt.de oder Conrad.de zu ordern).
Stecker von der rechten Leuchte

Rot = Bremslicht-LEDs
Grün = Rücklicht-LEDs
Schwarz = Masse

Das geht natürlich auch mit normalen Steckverbindern.


Die Masseverbindung habe ich mir vom Massepunkt rechts geholt. Sie ist trennbar ausgelegt.
Grüner Pfeil — Neuer Kabelschuh für die Masseverbindung.
Blauer Pfeil — Masseverbindung ist trennbar ausgelegt, wofür auch immer.


Jetzt noch alles fixieren und die Verkleidung wieder anbauen, vorher vielleicht ein Funktionstest.
Hier nun der Funktionstest Rücklicht:

Hier die Bremslichtfunktion:

Und nun noch wie immer, es erfolgt alles auf eigene Gefahr. Der Verfasser dieses Beitrags und der Betreiber des Outlander-Forums übernehmen keine Haftung für eventuelle Schäden, die beim Umbau am eigenen Fahrzeug entstehen können.


Diskussionen zu diesem Thema finden Sie in unserem Forum Outlander II, unter: LED-Rücklichtumbau Outi/Crosser

Wichtiger Nachtrag
Thema Fixierung der Bauteile, bzw. geeigneter, temperaturbeständiger Klebstoff: LED-Rücklichtumbau Outi/Crosser (21. April 2013)